Wärme neu gedacht: Heizen mit Strom
Das Thema "Heizen mit Strom" rückt mit steigenden Öl- und Gaspreisen, sinkenden Kosten für Photovoltaik und dem neuen Gebäudeenergiegesetz immer mehr in den Fokus. Die Zukunft gehört solarelektrischen Gebäuden mit einem sehr hohen Autarkiegrad durch selbsterzeugten Strom.
Alle Ressourcen nutzen
Hierbei lohnt es sich alle verfügbaren Flächen zur Nutzung von Solarstrom zu verwenden, darunter Hausdächer, Garagen, Carports, Fassaden und Balkone. Senkrecht installierte Solarmodule an Fassaden und Balkonen sind im Winter besonders effizient, da sie mehr Strom erzeugen als Dachanlagen. Energieeinsparungen und energetische Sanierungen der Gebäudehülle sollten Vorrang haben, gefolgt von der Wahl eines geeigneten Heizungssystems.
Infrarotheizungen, die mit Solarstrom betrieben werden, sind im Trend. Sie sind kostengünstig, effizient, leicht zu installieren und bieten angenehme Strahlungswärme. Allerdings können sie kein Brauchwasser erwärmen, hierfür sind separate Systeme wie elektrische Durchlauferhitzer oder Wärmepumpen erforderlich.
Ein solarelektrisches Gebäude kann in Teilschritten realisiert werden. Zunächst sollten Brauchwassererwärmung und Heizkreislauf entkoppelt werden. Moderne Brauchwasser-Wärmepumpen nutzen Solarstrom zum Aufheizen von Frischwasser und speichern es in isolierten Tanks. Bestehende Heizsysteme können auf niedrige Vorlauftemperaturen eingestellt und mit Infrarotheizungen kombiniert werden, um Spitzenlasten zu decken und fossile Brennstoffe zu reduzieren.
Eine schrittweise Umstellung, einschließlich der Ersetzung alter Heizungssysteme durch Luft-Wasser-Wärmepumpen, kann den Heizenergieverbrauch erheblich senken. Eine Studie der TU Dresden zeigte, dass die Heizenergie in einem Bestands-Einfamilienhaus um bis zu 62 Prozent reduziert werden kann.
Heizen mit Infrarot-Natursteinheizungen
Natursteinheizungen sind aufgrund ihrer effizienten Wärmespeicherkapazität, der Nutzung günstiger Stromtarife, der Integration in Smart Home Systeme und ihrer Fähigkeit, die Netzbelastung zu reduzieren, kosteneffizient und gleichzeitig netzdienlich.
Durch die Förderung des Eigenverbrauchs von PV-Strom und die Unterstützung erneuerbarer Energien tragen sie zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Energieversorgung bei. Ihre Langlebigkeit und ihr geringer Wartungsaufwand machen sie zudem zu einer langfristig kostengünstigen Heizungslösung.